Die Küken sind innerhalb der ersten Lebenswoche nicht in der Lage ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren, daher kommt der Kontrolle der Umgebungstemperatur und Erhaltung einer "Thermo-neutralen Zone" gerade zu Beginn der Aufzucht eine besondere Bedeutung zu.

 

"Thermo-neutrale" Zone

Die optimale Umgebungstemperatur, bei der das Tier keine zusätzliche Energie zur Stabilisierung der Körpertemperatur aufwenden muss, bezeichnet man als "Thermo-neutrale Zone".

Eine genaue Beobachtung der Verteilungsbilder und das Verhalten der Tiere sind Voraussetzung für die Gestaltung der Umgebungstemperatur. Die Herden sollten aber auf keinen Fall zu warm gehalten werden. Dies macht sie inaktiv.

Die optimale Umgebungstemperatur ist eine Grundlage für gesunde Tiere.

 

Stall-Temperatur

- Die normale Körpertemperatur eines Kükens liegt zwischen 40,2°C und 40,6°C.

- Das Verteilungsbild im Stall und die Körpertemperatur der Küken geben Hinweise über das Wohlbefinden der Tiere.

- In einer zu kühlen Umgebung benötigt das Tier mehr Energie zur Stabilisierung der Körpertemperatur. Diese wird somit vereinfacht gesagt "verheizt" und fehlt somit zum Wachstum.

- Ungünstige Umgebungstemperaturen bedeuten Stress für die Tiere.

- Die Körpertemperatur lässt sich rektal am Küken mit einem Thermometer gut messen.

Praktischer Tipp: Einen sehr schnellen Eindruck bekommen Sie, wenn Sie die Beine des Kükens in den Nacken oder an die Wange halten. Fühlen sich die Beine kalt an, ist der Boden und/oder die Luft zu kühl.

 

Im folgenden Diagramm sind die Zusammenhänge zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur dargestellt. Die Werte sind auf das Alter der Tiere angepasst. Durch unsere langjährigen Erfahrungen aus der Praxis haben sich die Werte bewährt.

Minimal Lüftung

Bei einer Minimum-Lüftung werden physikalische Eigenschaften des Unterdrucksystems nutzbar gemacht. Die Einlass-Klappen werden so reguliert, dass weniger Luft einströmen kann, als die Ventilatoren aus dem Raum befördern. Daraus folgt:

- Luft erreicht eine hohe Geschwindigkeit, die sie zur Decke bringt, dort dehnt sie sich bei langsamer Erwärmung aus

- durch Ausdehnung und Erwärmung nimmt die Luft mehr Feuchtigkeit auf, sinkt langsam ab

- über dem Boden wird die alte Luft gemischt, Schadgase verdünnen sich, Sauerstoffgehalt erhöht sich, überschüssige Feuchtigkeit wird aufgenommen

- Verdrängung der verbrauchten Luft, Abtransport über Ventilatoren

 

Intervall Lüftung

Bei einer Intervall-Lüftung arbeitet man mit Lüftungsphasen. Die Ventilatoren laufen in gewissen Zeit-Abständen, in sogenannten Intervallen. Die frische Luft hat mehr Zeit, sich zu erwärmen und auszudehnen - das spart Energie!

Die Einschalthäufigkeit ergibt sich aus der jeweiligen Ventilator-Leistung und dem zu bewegendem Luftvolumen. Die Ventilatoren laufen während der Intervalle auf Volllast.